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Mit mikrobieller Brennstoffzelle zum Bundessieg von Jugend forscht

05.06.2024 / Der diesjährige Wettbewerb Jugend forscht ist entschieden. Den Bundessieg im Fachgebiet Biologie errangen Tina Thao-Nhi Schatz und Anthony Eliot Striker aus Berlin mit ihrem Projekt „Brennstoffzelle auf Bakterienbasis“.

Anthony Eliot Striker und Tina Thao-Nhi Schatz bauten eine Brennstoffzelle, die Strom mithilfe von bioelektrischen Mikroorganismen erzeugt (Foto: Jugend forscht)
Anthony Eliot Striker und Tina Thao-Nhi Schatz bauten eine Brennstoffzelle, die Strom mithilfe von bioelektrischen Mikroorganismen erzeugt (Foto: Jugend forscht)

Wie lässt sich Elektrizität mithilfe von bioelektrischen Mikroorganismen in einer sogenannten mikrobiellen Brennstoffzelle (Microbial Fuel Cell/MFC) erzeugen? Tina Thao-Nhi Schatz und Anthony Eliot Striker vom Herder-Gymnasium, beide 18 Jahre alt, haben sich diese Frage für ihr Jugend-forscht-Projekt gestellt und konnten am 2. Juni 2024 beim Finale in Heilbronn mit ihrem Projekt den Bundessieg in „Biologie“ erringen. Sie gehören damit zu den besten MINT-Talenten Deutschlands. Wir gratulieren Tina und Anthony sowie unserer Partnerschule des Gläsernen Labors herzlich zu diesem Erfolg!

 Bakterien erzeugen Ladung

Manche Mikroorganismen sind in der Lage, Strom zu erzeugen. Seit Jahrzehnten arbeiten Forschende daran, mithilfe bestimmter Bakterien Brennstoffzellen zu entwickeln. Anthony und Tina gelang es, mit einem Stamm der Art Shewanella oneidensis solch ein System zu etablieren. Es funktioniert nach dem Prinzip einer galvanischen Zelle mit zwei Kammern, die mit leitfähigen Flüssigkeiten gefüllt und über Elektroden verbunden sind, sodass Strom fließen kann. Die jungen Forschenden experimentierten unter anderem mit der Zusammensetzung der Elektrolytlösungen. Sie erwarten interessante Anwendungsmöglichkeiten. So könnte kommunales Abwasser aufgrund der Ähnlichkeit zum verwendeten Bakteriensubstrat möglicherweise für eine Energieerzeugung auf Bakterienbasis genutzt werden.

Fachliche Unterstützung erhielten Tina und Anthony vom GeoBioLab – Helmholtz-Labor für integrierte geo-biowissenschaftliche Forschung, Potsdam.

Erster Preis in Biologie und eine Einladung nach London

Die beiden Nachwuchstalente erhielten den 1. Preis Biologie, der von der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren mit Unterstützung des Deutschen Krebsforschungszentrums gestiftet wurde. Darüber hinaus wurde ihr Projekt mit einem Sonderpreis ausgezeichnet: Tina und Anthony wurden zum London International Youth Science Forum eingeladen. Die Teilnahme ermöglicht die Ernst A. C. Lange-Stiftung.

Eigener Stand zur Langen Nacht der Wissenschaften auf dem Campus Buch

Am 22. Juni sind Tina und Anthony bei der Langen Nacht der Wissenschaften auf dem Campus Buch zu finden. An ihrem Stand demonstrieren sie die bioelektrochemische Energieerzeugung mit den Bakterien Shewanella oneidensis MR-1. Neben ihrer Expertise im Fach Biologie können sie über den Wettbewerb Jugend forscht Auskunft geben.

Über die Stiftung Jugend forscht e. V.
Jugend forscht ist Deutschlands bekanntester Nachwuchswettbewerb und eine gemeinsame Initiative von Bund, Ländern, stern, Wirtschaft, Wissenschaft und Schulen. Bundesweit führt Jugend forscht jedes Jahr mehr als 120 Wettbewerbe durch, um junge Menschen für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) zu interessieren, Talente frühzeitig zu entdecken und sie gezielt zu fördern. Jugend forscht richtet sich an Kinder und Jugendliche bis 21 Jahre. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer suchen sich selbst eine Fragestellung, die sie mit naturwissenschaftlichen, technischen oder mathematischen Methoden bearbeiten. Pro Runde werden Geld- und Sachpreise im Wert von mehr als einer Million Euro vergeben. Das Jugend forscht Netzwerk mit rund 250 Partnern ist die größte öffentlich-private Partnerschaft ihrer Art in Deutschland. Mehr als 5 000 Lehrkräfte unterstützen Jugend forscht ehrenamtlich als Projektbetreuende und Wettbewerbsleitungen, über 3 000 Fach- und Hochschullehrkräfte sowie Expertinnen und Experten aus der Wirtschaft engagieren sich in den Jurys.

Die Siegerinnen und Sieger, Platzierten sowie Sonderpreisträgerinnen und Sonderpreisträger des 59. Bundeswettbewerbs Jugend forscht
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